Die Verkehrszählung im Jahr 2020 hat ergeben, dass 65% der Fahrzeuge Schondorf nicht als Ziel Ihrer Reise haben, sondern nur durch Schondorf durchfahren. Deshalb ist es naheliegend über Maßnahmen nachzudenken, wie man diesen Verkehr in Schondorf komplett vermeiden könnte. Die Arbeitsgruppen haben hierzu 3 naheliegende Lösungsansätze erarbeitet:
1. Untertunnelung (bzw. Teiluntertunnelung)
Tunnel unter Schondorf, idealerweise in geschlossener Bauweise, ca. 1,5 km lang. Der gesamte Durchgangsverkehr wird unter Schondorf durchgeleitet.
Jeweils an dem nördlichen- und südlichen Ende von Schondorf befindet sich die Ein- bzw. Ausfahrt in den Tunnel. Daneben muss jeweils der Verkehr in beide Richtungen vorbeigeleitet werden, der direkt nach Schondorf fährt.
Die Nord-Süd Verbindungsstraße im Hinterland es Ammersees wäre eine weiträumige Umfahrung der Dörfer Schondorf und Utting.
Ein Teilabschnitt dieser Umfahrung ist bereits vorhanden und zweigt ab, wenn man von Utting nach Finning fährt. Sie führt über Entraching.
Diese Lösung wurde bereits vor vielen Jahren einmal verfolgt. Als erster Schritt wurde die Straße von Entraching nach Dießen gebaut. Die nördliche Erschließung zu Autobahnen scheiterte jedoch – wie erzählt wird – an dem Widerstand der Schondorfer Gewerbetreibenden, die damals befürchteten, dass ihnen zu viel Geschäft verloren gehen würde. Ein Fehler mit schweren Folgen bis heute.
Eine weite Umfahrung würde eine geringere Entlastung des Verkehrs für Schondorf bedeuten, da z.B. der Weg durch Schondorf für die Nord-Uttinger immer noch der kürzere wäre, hat Prof. Kurzak in seiner Verkehrsstudie ermittelt.
Zudem müsste die Verbindungsstraße über die Gemeindegebiete Windach und Greifenberg realisiert werden.
Nahe Entlastungsstraße für Schondorf und Utting würde den Durchgangsverkehr in Schondorf ähnlich gut vermeiden, wie ein Tunnel.
Es ist das Ziel nahe Entlastungsstraße möglichst viel Durchgangsverkehr zu vermeiden, aber den Verkehr auf dem eigenen Gemeindegebiet zu belassen, da man keine anderen Gemeinden mit dem Verkehr belasten möchte. Gleichzeitig ist es wichtig, nicht die Einen zu entlasten und die Anderen zu belasten, deshalb sollte der Abstand zur Bebauung mindestens 400 Meter betragen. Um den Lärm zu vermeiden kann die Straße etwas eingegraben werden und der Aushub als Schallschutz zwischen Straße und Dorf aufgeschüttet werden, sodass möglichst weder eine Sichtbeziehung von der Wohnbebauung zu den Fahrzeugen besteht, noch der Straßenlärm hörbar ist.
Laut der Untersuchungen von Prof. Kurzak ist die entlastenden Wirkung einer ortsnahen Umfahrung für Schondorf am größten.
Da es sich um eine Staatsstraße handelt, würde diese vom Freistaat Bayern gebaut werden, was recht lange dauern könnte. Positives Beispiel ist hier die Umgehung der Gemeinde Pähl, die vom Beschluss bis zu Realisierung nur 10 Jahre gedauert hat. Es sind aber auch andere Beispiele bekannt, bei denen es nicht so schnell ging.
Deshalb ist die bessere Alternative ein solches Vorhaben in kommunaler Baulastträgerschaft selbst zu realisieren. Mit anderen Worten, die Gemeinde Baut und bezahlt selbst 20%, den Rest, bis zu 80% der Bau- und Planungskosten, bezahlt der Freistaat Bayern.
Nachteile einer solchen Lösung sind, dass durch die schöne Oberschondorfer Flur eine Straße gebaut würde und Flächen versiegelt werden müssten.
Für viele Bereich Schondorfs wurde sich eine enorme Verkehrsentlastung ergeben, so z.B. für den südlichen Bereichs Schondorf. Dort würde die Verkehrsbelastung um 80% reduziert werden.